Ist gekauftes Mineralwasser gesünder?

Ob sie nun aus der Schweiz oder aus dem Ausland kommen, die gesetzlichen Bestimmungen für Mineralwasser sind deutlich strenger als für das kommunale Trinkwasser.
Das Mineralwasser darf nur aus einer einzigen Quelle stammen. Der Mineralgehalt muss unverändert bleiben und ansonsten hat das Wasser chemisch einwandfrei und unbehandelt zu sein. Nur einzig und allein die Kohlensäure darf hinzugefügt werden.
Analysen haben ergeben, dass gekauftes Wasser nicht generell gesünder ist. Auch hier gibt es je nach Hersteller unzählige, ungesunde Inhaltsstoffe, die jedoch nur in den seltensten Fällen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte überschreiten.

Mineralwässertest von K-Tipp

Die schweizerische Verbraucherzeitschrift K-Tipp hat 18 Mineralwässer beim deutschen Institut Fresenius auf die Gesamtkeimbelastung, Schwermetalle, Acetaldehyd und Mineralstoffe prüfen lassen. Getestet wurden Marken der Schweizer Hersteller wie Henniez, Swiss Alpina, Valser und Aproz sowie ausländische Marken (Evian und San Pellegrino).

Flaschenwasser im Test bei K-Tipp: PET_Flaschen schneiden schlecht ab.

Flaschenwasser im Test bei K-Tipp: PET-Flaschen schneiden schlecht ab.

Wie erwartet, enthielt keines der Mineralwässer schädliche Keimarten.

Positiv waren auch die Ergebnisse bei den Spurenstoffen: Weder Quecksilber, Nickel noch Arsen wurden gefunden.
Weniger gut waren die Resultate bei Marken, die in PET-Flaschen angeboten werden, denn bei der PET-Flaschenherstellung entsteht Acetaldehyd.
Dieser Stoff wird aber auch bei längerer Lagerung der Flaschen ins Wasser abgegeben.
Ist das Wasser kohlensäurehaltig, verstärkt sich dieser Effekt noch. Acetaldehyd verändert den Geschmack, wenn seine Konzentration mehr als 15 Milligramm pro Liter übersteigt. Dies war bei vielen Wässern, z. B. Henniez, San Pellegrino und Valser, der Fall.
Dem besorgten Verbraucher sei jedoch gesagt, dass Acetaldehyd nicht zu den Stoffen gehört, die als gesundheitsschädlich gelten.
Beim Mineraliengehalt wurden im Test Abweichungen von den deklarierten Werten von 20% und mehr festgestellt.

Mineralwasser: Häufiger die Marke wechseln

Wer sein Wasser in Flaschen kauft, sollte häufiger die Marke wechseln und auf keinen Fall einem einzigen Hersteller treu bleiben, denn aus natürlichen Gründen hat keines der käuflichen Wässer einen ausgewogenen Mineralieninhalt. Das Trinken nur einer Marke kann daher langfristig zu Mangelerscheinungen oder Überbelastungen führen. Da sich die Mineralwasser in ihrer Zusammensetzung je nach Marke unterscheiden, kann durch regelmässigem Wechsel eine solche einseitige Belastung vermieden werden.

Haltbarkeit von Mineralwasser: auf das Datum achten

Der Gesetzgeber hat die Haltbarkeit von abgefülltem Wasser auf zwei Jahre begrenzt. Wenn Sie also Wasser kaufen, dann schauen Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Wenn es noch sechs Monate Gültigkeit hat, dann wissen Sie, dass die Flasche bereits vor 18 Monaten abgefüllt wurde und in der Zwischenzeit viele Lagerräume und Transportfahrzeuge gesehen hat. Mit Sicherheit hat sie auch schon einen Sommer mit hohen Temperaturen erlebt. Wenn es sich zudem noch um eine Plastikflasche handelt, tut man besser daran, sich eine andere Flasche mit mindestens 18 Monaten Haltbarkeit auszusuchen. Lesen Sie dazu auch die Ausführungen über Acetaldehyd im Kapitel: Mineralwässertest vom K-Tipp.

 

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