Gesundheit
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Die Phasen von Burnout

Gibt es bestimmte Phasen des Burnouts?

Unterschiedliche Mediziner und Therapeuten haben die Phasen des Burnouts auf ihre eigene Weise beschrieben. Hierbei stellen sich drei Hauptphasen heraus:

Phase 1 des Burnouts

In der ersten Phase empfinden wir übermässige Begeisterung und haben hohe, idealistische Ziele. Wir neigen dabei leicht zur Selbstüberschätzung und sind bereit, unermüdlich zu arbeiten.

Phase 2 des Burnouts

Die ersten Widerstände und Probleme bremsen uns aus. Wir arbeiten zum Ausgleich noch mehr, bis die Hindernisse unüberwindbar scheinen. Erste Ängste kommen auf, wenn wir sie nicht schon ansatzweise in der ersten Phase bemerkt, aber verdrängt haben.

Wir beschuldigen andere, kritisieren das System, verlieren die Lust an unserer Arbeit und stellen unsere eigene Kompetenz in Frage, begleitet von Überlegungen, ganz auszusteigen. Erste körperliche Symptome werden deutlich. Unsere Reizbarkeit nimmt ebenfalls zu.

Phase 3 des Burnouts

Wir sind völlig enttäuscht und demotiviert. Depressionen werden zum Alltag und das Leben erscheint sinnlos. Jetzt geht nichts mehr.

Der deutsche Psychologe Matthias Burisch hat in seinem 2010 erschienen Buch „Das Burnout-Syndrom“ eine andere und detailliertere Beschreibung geliefert:

1. Warnsymptome der Anfangsphase des Burnouts

 

Die erste Phase des Burnouts beginnt mit dem unermüdlichen Streben nach Erfolg.

  • Überhöhter Energieeinsatz ( z.B. Hyperaktivität und freiwillige unbezahlte Mehrarbeit und Verleugnung eigener Bedürfnisse)
  • Erschöpfung (z. B. Energiemangel, Unausgeschlafenheit)

2. Reduziertes Engagement

  • für Klienten und Patienten (z. B. Verlust positiver Gefühle, grössere Distanz gegenüber Klienten)
  • für andere allgemein (z. B. Verlust von Empathie, Auftreten von Zynismus)
  • für die Arbeit (z. B. Desillusionierung, Widerwillen und Überdruss, Fehlzeiten)
  • erhöhte Ansprüche (z. B. Gefühl mangelnder Anerkennung und/oder Gefühl, ausgebeutet zu werden)

3. Emotionale Reaktionen

  • in Form von Depressionen (z. B. Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle, Selbstmitleid)
  • in Form von Aggressionen (z. B. Vorwürfe an andere, Reizbarkeit, Schuldzuweisungen, Launenhaftigkeit)

4. Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit (z. B. Desorganisation, Entscheidungsunfähigkeit, Konzentrationsschwäche)

  • der Motivation(z. B. Dienst nach Vorschrift, verringerte Initiative)
  • der Kreativität (z. B. verringerte Phantasie und Flexibilität)
  • Entdifferenzierung (z. B. rigides Schwarzweissdenken, Widerstand gegen Veränderungen aller Art)

5. Verflachung

  • des emotionalen Lebens (z.B. Gleichgültigkeit)
  • des sozialen Lebens (z .B. Meidung informeller Kontakte, Einsamkeit)
  • des geistigen Lebens (z. B. Aufgabe von Hobbys, allgemeines Desinteresse)

6. Psychosomatische Reaktionen (z.B. in Form von Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden etc.)

7. Verzweiflung: Gefühl der Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbstmordabsichten

Test: Habe ich Burnout?

Hier können Sie einen Burnout Selbsttest durchführen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie zu den Betroffenen gehören. Der Test wurde von der Universität Hamburg und Prof. Dr. Matthias Burisch entwickelt. Er wird auf seiner Webseite „Burnout Institut Norddeutschland“ kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Beantwortung aller Fragen dauert etwa 10 Minuten. Hier geht es zum Burnout Test.

 

Fortsetzung: Medieneinflüsse fördern Burnout

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