Was ist Elektrosmog?

Mit Elektrosmog wird im Sprachgebrauch die Gesamtheit der elektromagnetischen Einflüsse an einem Ort bezeichnet.

Wir sind ständig solchen elektromagnetischen Einflüssen ausgesetzt, denn jedes Molekül, jedes Atomteilchen, hat ein elektromagnetisches Feld. Aber auch die Sonne sowie unsere Erde erzeugen elektromagnetische Felder.

Noch vor vier Generationen waren beinahe alle in der Natur vorkommenden Felder für uns Menschen unschädlich, weil sie entweder viel zu schwach waren, um uns beeinflussen zu können oder weil sie lebensunterstützend waren, wie zum Beispiel das Sonnenlicht.

Doch mit der Entwicklung des elektrischen Stroms und all seinen modernen Erscheinungsformen hat sich unser natürliches Umfeld in ein dicht gewobenes, multiples Strahlennetz entwickelt.

Unsichtbar, unhörbar und nur für die wenigsten Menschen spürbar ist es zu einer ständigen Bedrohung für unsere Gesundheit geworden.

Wie entsteht Elektrosmog?

Elektrosmog bezeichnet die Anhäufung verschiedener elektromagnetischer Einflüsse an einem Ort.

Eine Nachttischlampe erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das möglicherweise belastend für die Gesundheit ist, doch sie macht noch keinen Elektrosmog.

Von Elektrosmog spricht man erst dann, wenn gleichzeitig noch ein Radiowecker, ein Fernseher und ein Wlan-Netz im Zimmer wirken.

Zusätzlich kann Elektrosmog durch von aussen kommende, hochfrequente Strahlung noch verstärkt werden, wie zum Beispiel durch Mobilfunkmasten und Radar oder dem eigenen Schnurlostelefon (DECT-Strahlung) und dem des Wohnungsnachbarn.

Welche Arten von Elektrosmog gibt es?

Elektrosmog ist einfach nur ein Sammelbegriff für die unterschiedlichsten elektromagnetischen Einflüsse. Der Fachmann spricht von elektromagnetischen Feldern. Genaue physikalische Abhandlungen wären an dieser Stelle zu komplex und für den Laien eher verwirrend. Deshalb werden hier nur die für den Hausgebrauch relevanten Unterscheidungen erwähnt:

Elektromagnetische Gleichfelder und Wechselfelder

Zunächst unterscheidet man Gleichfelder und Wechselfelder.

Gleichfelder kommen relativ selten vor und sind für den Menschen am wenigsten schädlich. Alle batteriebetriebenen Elektrogeräte sind Gleichstromgeräte und erzeugen Gleichfelder.

Der Stromkreis eines Mobiltelefons erzeugt auch ein elektromagnetisches Gleichfeld und wenn das Telefon im Flugmodus ist, dann wirkt nur das Gleichfeld. Doch im Normalbetrieb sendet es gepulste Hochfrequenzen und wird damit gesundheitsschädlich.

Ein Gleichfeld hat immer dieselbe Ausrichtung der Plus- und Minuspole, während Wechselfelder je nach Frequenz ihre Ausrichtung verändern.

Das ist zum Beispiel beim Strom in unseren Haushalten der Fall. Er bildet ein Wechselfeld mit einer Frequenz von 50 Hz. Das bedeutet, dass sich die Wirkrichtung des Feldes fünfzig Mal in der Sekunde verändert.

Niederfrequente Wechselfelder

Die elektromagnetischen Wechselfelder unterscheidet man in hoch- und niederfrequent.

Zu den niederfrequenten gehören alle kabelgebundenen Felder, die eine Frequenz zwischen 1 Hz und 30.000 Hz haben. Auch Hochspannungsleitungen führen niederfrequenten Wechselstrom, nämlich genau die 50 Hz, die im Haus gebraucht werden. Die Stromspannung kann dagegen zwischen 10’000 und einer Million Volt liegen.

Der Hausstrom mit all seinen in den Wänden verlegten und offen liegenden Kabeln sowie alle angeschlossenen Geräte und Lampen erzeugt ein grosses, niederfrequentes Wechselfeld.

Dieses Feld kann sich auf Metalle und feuchte Baumaterialien ausdehnen, die sich in unmittelbarer Nähe der Leitungen befinden. Dies führt in den meisten Fällen dazu, dass auch die Wände elektromagnetisch geladen sind und ein entsprechendes Feld abstrahlen.

Bei den niederfrequenten Feldern unterscheiden wir noch das magnetische und das elektrische Feld.

Das magnetische Feld

Es wird durch fliessenden Strom erzeugt, also überall dort, wo Geräte oder Lampen eingeschaltet sind. Die physikalische Messeinheit für die Flussdichte ist Nanotesla (nT).

Das elektrische Feld

Elektrische Felder sind überall dort vorhanden, wo Kabel Strom führen, ohne dass ein Gerät oder eine Lampe eingeschaltet sind. Auch Verlängerungskabel, die unter dem Bett liegen, während Sie schlafen, strahlen ein elektrisches Feld aus. Die physikalische Messeinheit für die Feldstärke ist Volt pro Meter (V/m)

Hochfrequente Wechselfelder

Solche Felder haben immer einen Sender, der sie erzeugt. Hingegen benötigen sie keinen Empfänger, um zu wirken. Die gesendeten Strahlen erzeugen ein hochfrequentes Wechselfeld, das sich nicht abschalten lässt und dessen Ausbreitung durch Wände geht.

Hochfrequente Wechselfelder begegnen uns hier:

Fortsetzung: Ab wann ist Elektrosmog schädlich?

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