Kurz nach Feierabend im Supermarkt, in der Bahn oder im Auto zuhause anrufen und die wichtigen Dinge des Tages austauschen – passiert jedem von uns, geht schnell und wirkt harmlos. Der unkomplizierte Informationsaustausch hinterlässt jedoch selbst bei einer geringen Dauer von 2 Minuten bei uns im Körper nachweisbare Spuren.
Das Forschungsteam von Klagemauer.tv hat sich unter der Regie von Strahlenbiologe Klaus Weber in dem Dokumentarfilm „Mobilfunk – Die verschwiegene Gefahr“ dem Thema der deutlich zunehmenden Strahleneinwirkung des Mobilfunknetzes ausführlich gewidmet und die verschiedensten wissenschaftlichen Studien zusammengetragen, die diese Tatsache und andere interessante Fakten aufdecken und belegen. Nach der einstündigen Elektrosmog-Aufklärung wird deutlich: wir befinden uns in einem strahlenbelasteten und gesundheitsschädigenden sowie undurchsichtigen Netz der Mobilfunkindustrie.
Mobilfunkstrahlung: Die neue Technologie erfordert höchstes Augenmerk
Idyllische Landschaftsaufnahmen zu Beginn des Films werden durch visuelle pulsierende Funkwellen und Empfangsstörungen regelrecht gestört. Klaus Weber veranschaulicht somit bereits in den ersten Filmminuten das Thema unserer Gesellschaft: Die Natur leidet unter der erheblichen Strahlung, die unsere moderne Technik mit sich bringt. In Zahlen: auf ca. 80 Millionen Einwohner in Deutschland kommen 260.000 Mobilfunkantennen, 100 Millionen Handys und schätzungsweise 50 Millionen Schnurlostelefone – damit existieren doppelt so viele Mobiltelefone als Kraftfahrzeuge* auf den Straßen Deutschlands. Abgase und CO2-Austausch entwickelten sich auch erst in den letzten Jahren zu wesentlichen Parametern in Politik und Wirtschaft. Was in der Automobilindustrie somit als Fortschritt gilt, sollte in der Mobilfunkbranche keine Ausnahme bilden. Die Wissenschaft ist sich hierüber einig, brachte bislang aber Forschungsergebnisse zutage, die an vielen Stellen Lücken aufweisen. Die Wirtschaft ruht sich darauf aus. In dem Dokumentarfilm von Weber werden eben diese Schwachstellen beleuchtet und auf den Punkt gebracht.
Kritik an der Strahlenforschung: Die Wissenschaft bezog sich bei der Strahlenmessung nur auf physikalische Gesetzmäßigkeiten
Die Dokumentation „Mobilfunk – Die verschwiegene Gefahr“ wirft fünf Fragen auf zu der bislang mangelhaften Aufklärung der Auswirkungen des Strahlennetzes. Dabei stützen sich die Antworten auf Aussagen und Studien spezieller Strahlungsexperten. Die erste Frage, der das Team von Klagemauer.tv genauer auf den Grund geht, beschäftigt sich mit den Grenzwerten des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die anhand der 26. Verordnung zum Schutz vor elektromagnetischer Strahleneinwirkung festgelegt wurden. Während die natürliche Strahlung einen Wert von 0,000 001 Mikrowatt aufweist, liegt der festgelegte Grenzwert bei 1 000 000 000 000 und ist damit um ein Billionenfaches höher. Die Kritik bemisst sich hier an falsch zugrunde gelegten Grundgesetzen. Es wurde nur die Wirkung durch Wärme angenommen und die nicht-thermischen Strahlungen außer Acht gelassen, die allerdings für die Auswirkungen am biologischen Organismus verantwortlich sind. Vergleichbar ist die Vorgehensweise als würde man Radioaktivität mit dem Thermometer messen.
Beeinträchtigt Mobilfunkstrahlung unseren biologischen Organismus?
Die zweite Frage des Dokumentarfilms setzt dort an, wo das Bundes-Immissionsgesetz einen Mangel aufweist. Nachdem die gesetzmäßige Messung nur physikalische Indikatoren berücksichtigte, stellt Weber und sein Team die biologische Perspektive in den Vordergrund. Nachdem 1992 die Strahlenschutzkommission bereits Membraneffekte (Zellschädigungen) als existierend belegte, bekräftigte die Salford-Studie aus Schweden 2003 diese These erneut. In einem Versuch wurden drei Gruppen zu je acht Ratten mit unterschiedlichen Handy-Modellen jeweils zwei Stunden bestrahlt. Die Folge: irreversible Hirnschäden. Heilpraktiker Herbert Jung bestätigt dieses Ergebnis anhand des Geldrollen-Effekts. Der Name dieses Experiments resultiert aus dem Blutbild, das sich nach einem dreiminütigen Handytelefonat zeigt. Die Blutkörperchen sind wie einzelne kleine Geldmünzen „zusammengerollt“ und unterbinden einen gesunden Blutfluss. Wie bereits berichtet stellen sich darüber hinaus in weit dramatischer Weise die Folgen durch die Wohnortnähe zu Mobilfunkmasten dar. Krebs als tödliche Krankheit ist dabei nur eine der zahlreichen gesundheitsschädigenden Folgeerscheinungen der gepulsten hochfrequenten Strahlung.
Mobilfunkstrahlung als gefährliche Störung in der Kindesentwicklung
Neben einem gestörten Blutfluss und verschiedene Tumorarten können weitere Gesundheitsbeschwerden, wie zum Beispiel Allergien, Kopfschmerzen, Schwindel sowie Angstzustände bei kontinuierlichem Strahleneinfluss auftreten. Die erheblichsten langfristigen Beschwerden zeigen sich jedoch bei Kindern. Der hochfrequente Elektrosmog stört die Entwicklung eines heranwachsenden Kindes in besonderem Maße. So veranschaulicht die Statistik von ROSSTAT und Unicef (2009/2010) eine deutliche Zunahme von Kinderkrankheiten im Zeitraum von 2000 bis 2010. Die alarmierenden Störungen betreffen bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren vor allem das zentrale Nervensystem. Hierbei offenbarte sich eine 85-prozentige Zunahme der Beeinträchtigungen. Gefolgt von einer Erhöhung um 82 % der Bluterkrankungen und Störungen des Immunsystems sowie neurologischen Erkrankungen. Uli Weiner, ausgebildeter Funkelektroniker und Strahlenexperte, beobachtet seit Längerem ein starkes Wachstum von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Mittels eines Strahlenmessgeräts kann er elektromagnetische Felder akustisch sichtbar machen und setzt diese Technik häufig in Schulen ein. Unruhe und Unkonzentriertheit gehen dabei in den meisten Klassen auf einen W-LAN-Router oder einen naheliegenden Handymast zurück. „Bei Letzterem gibt es leider nicht nur den Knopf zum Abschalten. In dem Fall müssen die Schulbehörden sich an die Mobilfunkunternehmen oder spezielle Organisationen wenden“, so Weiner. Der Spiegel Online zitierte in diesem Zusammenhang 2007 bereits den Bayerischen Landtag, der die Empfehlung gab, an allen Schulen des Freistaats auf W-LAN-Netze zu verzichten. Wie gefährlich der tägliche Einfluss der drahtlosen Technik für die Schulkinder ist, beweist eine Klausel in bestimmten Schulaufnahmeanträgen, in der die Eltern einer W-LAN-Nutzung im Schulalltag explizit zustimmen müssen.
Die Frage aller Fragen: Was wird zur Hilfe gegen das schädliche Strahlennetz getan?
Die Dokumentation von Klaus Weber widmet sich im letzten Teil der wichtigsten Frage, die sich nach allen vorangegangenen Erkenntnissen aufdrängt: was wird aktiv zur Entstörung des Elektrosmogs getan? Der Filmbeitrag räumt ein, dass Mobilfunkanbieter wie zum Beispiel Swisscom die Problematik ihres Geschäftsfelds kennen und die Schädigung menschlicher Blutzellen bei Bestrahlung mit elektromagnetischen Feldern als klar nachgewiesen formulieren. Des Weiteren bestätigen vereinzelte Mobilfunkanbieter selbst das hohe Krebsrisiko. Motorola-Insider Robert C. Kane, der über 30 Jahre in der Mobilfunkindustrie tätig war, unternahm mit seinem Buch „Cellular Telephone Russian Roulette“ in Richtung aufgeschlossene Aufklärung einen wichtigen Schritt, der die Branche zum Nachziehen aufforderte. Dennoch kamen entscheidende ärztliche Untersuchungsergebnisse aus dem Forschungsfeld nicht ans Tageslicht. Die Broschüre „Die Fälscher“ nennt es „keinen Wissenschaftsstreit, sondern einen Gegensatz zwischen wirtschaftlichen Interessen einer Industriebranche und des Staates einerseits und gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung andererseits“.
Klaus Weber begegnet mit seinem Dokumentationsfilm „Mobilfunk – Die verschwiegene Gefahr“ mutig einem ganzen Industriezweig und einer einflussreichen Lobby, die damit erneut zur transparenten Aufklärung und notwendigen Aktivität aufgerufen wird. Vielmehr sieht er sich darüber hinaus in der Verantwortung, die Verbraucher zu informieren und das unsichtbare Risiko für jeden einzelnen sichtbar zu machen. Es umgibt uns jeden Tag, allgegenwärtig – selbst beim kurzen Anruf auf dem Nachhauseweg.
Hier geht es direkt zum Dokumentarfilm von Klaus Weber: „Mobilfunk – Die verschwiegene Gefahr“
*Zu Jahresbeginn 2013 existierten exakt 52.391.012 zugelassene Kraftfahrzeuge in Deutschland.
(Quelle: http://www.autokiste.de/psg/1302/10486.htm)
Quellen:
http://www.klagemauer.tv/index.php?a=showdocumentary&blockid=115