Ab wann ist Elektrosmog schädlich?

Bis heute ist die Schädlichkeit von Elektrosmog immer noch umstritten. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die verantwortlichen Versorgungs- und Betreiberfirmen einer möglichen Haftungsklage entziehen wollen. Es gibt jedoch ausreichend Studien, die einen eindeutigen Nachweis feststellen konnten.

Wer sich intensiv mit der Thematik beschäftigt, stösst auf zwei Erklärungen für die Schädlichkeit von Elektrosmog:

Körperliche Irritationen und Belastungen durch Elektrosmog

Hinzu kommt, dass die Stromstärke unseres Körpers mit 4 Pico Ampere angegeben wird. Mobil- und Schnurlostelefone haben dagegen 0,2 Ampere. Das ist 50-milliardenfach stärker. Wenn man sich nun vergegenwärtigt, dass der menschliche Körper innerhalb einer Sekunde 1 Billiarde elektrische Verbindungen ausführt, dann wird leicht anschaulich, welche Irritationen der Mensch zu verkraften hat. Auch wir Menschen haben ein elektromagnetisches Feld. So liegt zum Beispiel die Körperspannung des Menschen bei etwa 100 Millivolt. Wenn wir uns ständig in Feldern mit weitaus höheren Werten aufhalten, kann die Irritation für den Körper sehr belastend sein, denn er muss diesen Einfluss ausgleichen. Das kostet Energie.

Störung des Hormonhaushaltes durch Elektrosmog

Inzwischen gilt als nachgewiesen, dass der Elektrosmog im Schlafzimmer für eine verminderte Melatoninproduktion verantwortlich ist. Sie wird in Einzelfällen bis auf 40% der normalen, körpereigenen Produktion reduziert.

Es ist nachvollziehbar, dass die für die Tiefschlafphase notwendige Hirnfrequenz von 4 bis 8 Hz aufgrund der elektromagnetischen Frequenzen ständig gestört wird. Melatonin, das nur nachts von der Zirbeldrüse gebildet wird, ist für die vollständige Entspannung im Schlaf und unter anderem für die Stärkung des Immunsystems verantwortlich.

Man hat auch festgestellt, dass bei verringerter Melatoninausschüttung Krebs entstehen kann.

Weiterführende Informationen zum Thema Melatonin finden Sie bei Wikipedia.

Besonders empfehlenswert ist das Buch “Melatonin: die neue Waffe gegen Alter und Krankheit” von den Wissenschaftlern Prof. Russell J. Reiter und Jo Robinson. Dort werden unter anderem wissenschaftliche Studien beschrieben, die den Elektrosmog als Ursache für die stark reduzierte Melatoninproduktion nachweisen.

Ist Elektrosmog spürbar?

Die wenigsten Menschen spüren die Anwesenheit von Elektrosmog. Er ist unsichtbar und seine Wirkung subtil. Doch inzwischen gibt es immer mehr Leidtragende, die vor allem auf hochfrequente Strahlen mit körperlichen Schmerzen reagieren. In beinahe allen Fällen beginnt die Sensibilität mit einem dumpfen Gefühl im Kopf und Konzentrationsmangel.

Woran erkenne ich Elektrosmog?

Grundsätzlich stellt sich diese Frage “Woran erkenne ich Elektrosmog?”heutzutage nicht mehr, weil niederfrequenter Elektrosmog in allen Gebäuden und hochfrequenter Elektrosmog nicht nur in den meisten Wohnungen und Häusern vorhanden ist, sondern durch die ständig steigende Zahl der Mobilfunkmasten und anderer Sendeanlagen auch in der freien Natur beinahe überall existiert.

In der Schweiz finden Sie den Mobilfunkmast in Ihrer Nähe, wenn Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Kommunikation nachsehen. Klicken Sie mehrfach mit einem Doppelklick auf die Landkarte, bis Sie Ihr Haus erkennen können. Hier geht es direkt zur Seite.

In Deutschland gibt es einen ähnlichen Dienst von der Bundesnetzagentur. Hier muss man allerdings so lange doppelklicken, bis ein Massstab von 200 m erreicht ist, bevor man einen Handymast erkennen kann. Sicher liegt Absicht dahinter, denn wer alle Sendestationen von Berlin, Frankfurt oder des Ruhrgebietes sehen könnte, würde wohl angesichts der massiven Abdeckung einen Schock bekommen. Hier geht es zur Seite der Bundesnetzagentur.

Bewohner in Österreich finden eine ähnliche Einrichtung mit dem Senderkataster.

Welche Arten von Elektrosmog sind besonders schädlich?

Besonders schädlich sind zweifellos die hochfrequenten Strahlenfelder, also Wlan, Mobilfunk, DECT, Mikrowellen. Aber auch der niederfrequente Elektrosmog ist schädlich, wenn man ihm dauerhaft ausgesetzt ist.

Die inzwischen verstorbene, amerikanische Wissenschaftlerin, Nancy Wertheimer, hatte sich darauf spezialisiert, den Einfluss von niederfrequentem Elektrosmog auf die Sterblichkeitsrate von Kindern nachzuweisen.

In zahlreichen Studien hat sie belegt, dass Kinder, die in der Nähe von Transformatorenhäuschen oder -anlagen schliefen, doppelt bis dreimal so häufig an Leukämie gestorben sind als Kinder, die frei von solchen Einflüssen waren.

Die Leukämierate von Kindern, die 50 Meter oder weniger weit von einem Hochspannungsmast lebten, lag in Wertheimers Studien um 70% höher, als bei Kindern, die solchen Einflüssen nicht ausgesetzt waren.

Ab wann ist Elektrosmog schädlich?

Der Gesetzgeber hat Höchstwerte vorgeschrieben, die nicht überschritten werden dürfen. Sie sind allerdings unrealistisch hoch und berücksichtigen zweifellos die Wünsche der Industrie, nicht aber die für die Gesundheit des Menschen angemessene Werte.

Es gibt jedoch Richtlinien der Baubiologen, die deutlich unter den gesetzlichen Werten liegen und damit eine bessere Orientierung geben. In der Praxis zeigt sich, dass diese Werte in den meisten Haushalten weit überschritten werden.

Wer selbst ein Messgerät hat, dem sei gesagt, dass elektrische Felder mit mehr als 5 V/m als gesundheitsschädigend angesehen werden. Magnetische Felder sollten einen Messwert von 100 nT nicht überschreiten.

Elektrosmog, egal wie hoch die Werte sind, ist besonders dann schädlich, wenn er in Schlafzimmern oder in Kinderzimmern vorhanden ist, weil er die Melatoninproduktion reduziert und eine tiefe Entspannung verhindert.

Fortsetzung: Wie kann ich Elektrosmog vermeiden?

Print Friendly, PDF & Email